Berichte

Musicalpremiere WIE IM HIMMEL (DSE)

Am 11. September 2021 durfte ich bei einer sehr berührenden Eröffnungspremiere der Saison 2021/2022 zu Gast sein. Das Musical Wie im Himmel ist sehr empfehlenswert!

Handlung & Entstehung:

Star-Dirigent Daniel Daréus kehrt nach einem Herzinfarkt zurück in das Dorf seiner Kindheit, nach Ljusåker im Norden Schwedens. Wegen seines Pseudonyms erkennt dort niemand den Kameraden aus der Volksschul- zeit. Zunächst widerstrebend übernimmt er die Leitung des Kirchenchors und begeistert mit eigenwilligen Methoden dessen bunte Mitgliederschar. Doch nicht jeder im Ort findet es gut, dass ein frischer Wind durchs Dorf weht: Gabriellas gewalttätiger Mann Conny und der verbittert-asketische Pfarrer Stig kämpfen jeder auf seine Weise dafür, dass die alte „Ordnung“ wiederhergestellt wird. Gegen alle Widerstände reist die zahlreicher gewordene Gruppe zu einem Chorwettbewerb nach Wien.

Schwedens wohl bekanntester Film wurde durch die Drehbuchautoren Kay und Carin Pollak selbst zu einem bewegenden Musical umgeschrieben und von Fredrik Kempe mit federleichter Musik versehen. Das Stück lief bis zur Corona-Krise zwei Jahre lang in Stockholm en suite und wurde dort begeistert gefeiert. Dem Landestheater Linz gelang es, die Rechte für die Deutschsprachige Erstaufführung dieses Hit-Musicals zu erhalten – Musicalchef Matthias Davids inszeniert.

Besetzung:

Als Daniel Daréus, der Dirigent überzeugte Mathias Edenborn auf ganzer Linie. Er brillierte mit ausdrucksvollem Gesang und einer starken Bühnenpräsenz. Diese berührende Darstellung und Verwandlung haben begeistert. Die Hauptrolle wird teilweise alternierend von David Arnsperger verkörpert.

 

Eine starke Lena, die Verkäuferin zeigte Celina dos Santos in ihrem Spiel. Sie zaubert mit ihrer Gesangsstimme unvergessliche Momente, welche tief berührt haben. Das authentische Auftreten der Figur wirkt dank der guten Leistungen sehr glaubhaft.

 

Gabriella wurde von Judith Jandl sehr bewegend und trotzdem stark dargestellt. Genau diese Mischung begeistert und nimmt den Zuschauer mit auf eine intensive Verwandlung der Rolle. Sie sorgt mit ihrem Gesang für einen großen Hörgenuss, welcher von Beginn an fesselt. Sanne Mieloo spielt alternierend diese Rolle und kehrt nach ihrer Mutterschaft wieder zurück auf die Bühne.

 

Conny, Gabriellas Mann gespielt von Sebastian von Malfèr wirkte in seiner Darstellung des brutalen Ehemannes glaubwürdig.

 

Arne, der Dorfladenbesitzer wurde von Gernot Romic sehr authentisch mit einem großartigen Akzent verkörpert. Die Komik der Figur ist sehr lustig und deshalb bekam er vom Publikum viele Lacher. Diese Kombination aus Spielfreude und Gesang wirkt sehr kraftvoll.

 

Die Rolle Stig Berggren, Pastor verkörperte Karsten Kenzel authentisch. Er brillierte in seiner Darstellung. Sein Gesang war stark und hat die Zuschauer begeistert.

 

Inger, Stigs Frau wurde von Daniela Dett stark dargestellt. Sie überzeugt in ihrem Spiel mit einer großen Entwicklung und der Gesang berührte auf ganzer Linie.

 

Tore verkörpert von Lukas Sandmann wirkt absolut authentisch in seiner Darstellung. Er spielt die Beeinträchtigung seiner Figur, mit jeder Faser seines Körpers. Als Zuschauer ist man davon begeistert und diese Perfektion macht Freude.

 

Siv, Gemeindehelferin spielte Hanna Kastner glaubhaft und mit einem kraftvollen Gesang.

 

Amanda dargestellt Nina Weiß zeigte in ihrem Spiel viel Energie. Sehr lustig wirkte der Sprachfehler.

 

Das restliche Ensemble begeisterte mit guten Leistungen, einem starken Zusammenspiel und kräftigen Gesang. Alle Kinderdarsteller haben viel Spielfreude gezeigt und waren die heimlichen Stars des Abends.

Gesamteindruck:

Das Musical Wie im Himmel wird als deutschsprachige Erstaufführung in Linz gezeigt. Matthias Davids hat eine kleine schwedische Welt erschaffen, welche mit berührenden Lebensgeschichten ins Herz geht. Jede Figur durchlebt in der Handlung seine persönliche Entwicklung.

 

Die Leidenschaft für das Chorsingen verbindet alle Charaktere und gemeinsam erleben sie viele berührende Momente. Am Ende entsteht daraus viel Zusammenhalt und Liebe. Die gesamte Inszenierung berührt auf zahlreichen Gefühlsebenen.

 

Die Band „Die Zimtschnecken“ zaubert einen schwedischen Hörgenuss unter der musikalischen Leitung von Juheon Han. Der Sound hat einen besonderen Klang der alle Zuhörer berührt. Der Extrachor (Leitung Martin Zeller) unterstützt das Ensemble kraftvoll.

 

Die Choreografie von Melissa King ist gefühlvoll gesetzt und unterstreicht alle Szenen bestens. Susanne Hubrich hat authentische Kostüme im passenden schwedischen Stil kreiert. Die Bühne von Mathias Fischer-Dieskau ist einfach gehalten, aber dank händisch beweglicher Bühnenteile (schwedische Hausfassaden) sehr schön. Das kräftige Lichtdesign ergänzt das Geschehen perfekt, Guido Petzold setzt dabei tolle Lichtkombinationen.

 

Der Dramaturg Arne Beeker führt einen berührenden Spannungsbogen durch die Handlung. Das Nachdirigat wird von Tom Bitterlich übernommen.

 

Das Publikum war bei der Eröffnungspremiere der Saison 2021/2022 sehr berührt und begeistert. Es gab minutenlange stehende Ovationen und nach über 1 1/2 Jahren endlich wieder einen voll ausverkauften großen Saal - dank der gültigen 3G-Regel. Im Anschluss folgte wieder eine tolle Premierenfeier mit den Zuschauern. Wir waren alle happy und dankbar. Es war schön alle unter normalen Umständen - ohne Abstand & ohne Maske zu treffen.

 

Wichtige Informationen:

Premiere Samstag, 11. September 2021, 19.30 Uhr

Großer Saal Musiktheater

Die weiteren Vorstellungstermine:

10., 11., 16., 22., 23., 24., 26. (15.00), 28. September, 1., 10. (15.00), 13., 14., 16., 21., 25, 31. Oktober, 5., 6. (17.00), 13., 19., 21. (17.00), 28. November, 7., 19. Dezember 2021, 14. Jänner, 9., 23. Februar 2022.

Karten unter: https://www.landestheater-linz.at/

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