Am 10. September 2022 stand die Eröffnungspremiere mit dem Musical Anastasia für die Saison 2022/2023 im Musiktheater Linz am Spielplan. Der Bühnen Highlights – Blog war zu Gast und berichtet über eine berührende Geschichte, welche zauberhaft erzählt wurde.
Handlung & Entstehung:
1917: In Russland wird die Zarenfamilie umgebracht, und die Bolschewiki übernehmen die Macht.
1927: Das Gerücht geht um, die jüngste Tochter Anastasia sei dem Mord entkommen und habe sich irgendwo versteckt. Der junge Politkommissar Gleb macht es sich zur Lebensaufgabe, Anastasia zu finden und die Arbeit zu vollenden, die sein Vater begonnen hat.
Auf den Straßen von Sankt Petersburg arbeitet Anja als Straßenfegerin. Sie erinnert sich nicht an ihre Herkunft, hat aber das eigenartige Gefühl, die Antwort liege in Paris. Ihre neuen Freunde, die smarten Ganoven Dimitri und Wlad, sind verzweifelt auf der Suche nach Geld. Als sie erfahren, dass die nach Paris emigrierte Zarenmutter eine Belohnung für Anastasias Auffindung ausgesetzt hat, nimmt ein Plan Gestalt an: Aus Anja soll Anastasia werden.
Anja, Dimitri und Wlad finden sich nach einer abenteuerlichen Reise im Pariser Trubel der 1920er Jahre wieder. Der emigrierte russische Adel feiert dort Partys und hängt der Erinnerung an die alten Zeiten nach. Aber für Dimitri, Wlad und Anja läuft es nicht wie geplant. Sie haben kein Geld, es ist nicht einfach, eine Audienz bei der Zarenmutter zu bekommen, und Kommissar Gleb ist ihnen auf den Fersen. Und wie kommt es, dass Anja plötzlich Französisch spricht und sich an Details aus Anastasias Leben erinnert, die ihr niemand beigebracht hat?
Der erfolgreiche Zeichentrickfilm von 1997 wurde 2016 vom Ragtime-Team Terrence McNally, Stephen Flaherty und Lynn Ahrens für die Bühne adaptiert. Die Autor:innen waren sich einig, dass das Musical neben dem jungen auch ein erwachsenes Publikum ansprechen sollte. Die Legende vom Überleben der Zarentochter Anastasia wird im Vergleich zum Film historisch schlüssiger erzählt und bietet so die Grundlage für ein echtes Familienmusical, das am Broadway über 800-mal gezeigt wurde und nun – in Zusammenarbeit mit Stage Entertainment – erstmals in Österreich zu sehen ist. Sechs Songs aus dem Film wurden auch ins Musical übernommen, darunter natürlich der Showstopper „Journey to the Past“ („Reise durch die Zeit“) und die lyrische Ballade „Once upon a December“ („Es war einmal im Dezember“).
Die Neuinszenierung stammt vom Linzer Musicalchef Matthias Davids (zuletzt Wie im Himmel und Fanny und Alexander in Linz), es choreografiert Kim Duddy (The Wiz und Sister Act in Linz), für Bühne und Co-Regie ist Andrew D. Edwards (Priscilla – Königin der Wüste) verantwortlich, und die Kostüme stammen von Aleš Valašek (Titanic, Ein Amerikaner in Paris). Die Leitung des 15-köpfigen Orchesters liegt bei Tom Bitterlich.
Kreativteam & Besetzung:
Musikalische Leitung (Tom Bitterlich)
Inszenierung (Matthias Davids)
Choreografie (Kim Duddy)
Bühne & Co-Regie (Andrew D. Edwards)
Kostüme (Aleš Valášek)
Lichtdesign (Michael Grundner)
Nachdirigat (Juheon Han)
Dramaturgie (Arne Beeker)
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Anja (Hanna Kastner)
Dimitri (Lukas Sandmann)
Wlad (Karsten Kenzel)
Gleb Nikolaj (Alexander Brucker, Mathias Edenborn 23.10. & 15.12.)
Zarenmutter (Daniela Dett)
Lily (Judith Jandl)
Zar / Graf Ipolitow / Graf Gregory (Joel Parnis)
Gorlinski / Graf Leopold (Gernot Romic)
Zarin / Dunja (Sanne Mieloo)
Tatjana / Paulina (Celina dos Santos)
Olga / Marfa / Gräfin Gregory (Bettina Schurek)
Ensemble: (Anastasia Bertinshaw, Barbara Castka, Alexander Findewirth, Julia Hübner, Albert Jan Kingma, Nils Klitsch, Luca Marchetti, Susannah Murphy, Maura Oricchio, Noa Joanna Ryff, Pascal Schürken, Aday Velasco, Nathan Mitterbauer);
Ensemble-Swing: (Hannah Moana Paul)
Junge Anastasia (Emilie Eder / Luisa Kircher / Helena Unger)
Alexej (Jakob Blaimschein / Fabian Harrich / Antonin Stamm);
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DAS NEWA-CLUBORCHESTER:
Reed 1 Jürgen Haider / Manfred Grillnberger | Reed 2 Andrea Glaser / Thomas Rischanek | Reed 3 Manfred Grillnberger / Christian Kronreif | Reed 4 Juliane Seemann / Andrea Skala | Reed 5 Charly Schmidt / Robert Müllner | Trompete Klaus Ganglmayer / Markus Reisinger |Horn Michael Scharfetter / Charlotte Rehm | Posaune Hermann Mayr / Philipp Buttinger | Keyboard 1 Tom Bitterlich / Juheon Han | Keyboard 2 Alexander Brosch / Mojca Kosi | Percussion & Drums Ewald Zach / Maria Klebel | Violine 1 Daniela Mülleder / Anja Kreuzhuber | Violine 2 Christian Wirth / Anja Kreuzhuber | Cello Malva Hatibi / Alexander Oberascher | Kontrabass Gerald Kiesewetter / Roland Kramer | Orchesterwart Alexander Erblehner;
Gesamteindruck:
Die Inszenierung (Matthias Davids) verzauberte die Zuschauer und entführte sie in das russische Zarenreich. Es entstand eine magische Geschichte welche zauberhaft und prachtvoll erzählt wurde. Die richtige Umrahmung bildete die Musik voller berührender Melodien, welche vom 15-köpfigen Orchester unter der Leitung von Tom Bitterlich zu einem Gesamtwerk geformt wurde.
Die Choreografien (Kim Duddy) waren schön anzusehen und wirkten im Ganzen sehr kraftvoll und sind schnell gesetzt. In Kombination mit dem authentischen Bühnenbild & der Co-Regie (Andrew D. Edwards) entstand ein prachtvolles Gesamtbild.
Der Mittelpunkt war dabei eine viereckige Drehbühne, welche auf der Drehscheibe bewegt und zugleich bespielt wurde. Diese ist umgeben von beweglichen und fixen Bühnenteilen. Vom Schnürboden (Decke) werden zahlreiche Teile herabgelassen. Der Kronleuchter ist dabei ein Highlight.
Das Kostümbild von Aleš Valášek unterstrich die Handlung mit detailreichen Uniformen, Ballkleidern und vieles mehr. Das helle Lichtdesign von Michael Grundner setzte alles in das passende Licht und es war auf die dramaturgische Handlung von Arne Beeker abgestimmt. Der Spannungsbogen wird vor allem im 2 Akt gut gehalten.
Anastasia ist ein Musical für die ganze Familie. Das Publikum am Premierenabend war restlos begeistert. Es gab viel Applaus, Jubel und stehende Ovationen.
Fotos | © Reinhard Winkler
Highlights des Abends:
Hanna Kastner brillierte in ihrer authentischen Verkörperung der Anja und ihr Gesang bezaubert in Magic Moments. Lukas Sandmann präsentierte einen ausdruckstarken Dimitri und seine Gesangsstimme ist ein großes Geschenk für alle Zuhörer. Karsten Kenzel begeisterte als Wlad über den gesamten Abend mit einer großen Spielfreude und starker Bühnenpräsenz. Im Spiel und Gesang hat er auf ganzer Linie brilliert. Die drei Hauptfiguren waren in ihrem Zusammenspiel eine große Freude. Gemeinsam erschufen sie einen berührenden Hörgenuss.
Nikolaj Alexander Brucker spielte den Polit-Kommissar Gleb authentisch und mit kraftvollen Auftritten. Sein Gesang fesselte die Zuschauer und es gab Gänsehaut-Feeling. Daniela Dett (Zarenmutter) brillierte in ihrer kraftvollen Darstellung und stimmlich hat sie berührt.
Sanne Mieloo & Joel Parnis, verkörperten ihre kleinen Rollen sehr gut und ihr Gesang war ein Highlight. Gernot Romic zeigte in seinen Charakteren eine starke Bühnenpräsenz, energiegeladene Spielfreude und viel Komik. Er bekam viel Reaktionen vom Publikum.
Das Ensemble begeistert in großen Szenen mit präzisem Zusammenspiel und einer perfekten Gesangsperformance. Besonders beeindruckend waren die Schwanensee-Solos (von Alexander Findewirth, Julia Hübner & Luca Marchetti). Die Cast zauberte in seiner Gesamtheit ein großes Highlight. Auch die Kinderdarsteller zeigten eine tolle Leistung.
Wichtige Informationen:
Das Landestheater Linz präsentiert in besonderer Zusammenarbeit mit Stage Entertainment, Tom Kirdahy und Hunter Arnold.
ANASTASIA (ÖE)
MUSICAL VON TERRENCE MCNALLY (BUCH), STEPHEN FLAHERTY (MUSIK) UND LYNN AHRENS (GESANGSTEXTE):
Deutsch von Ruth Deny (Dialoge) und Wolfgang Adenberg (Gesangstexte) Inspiriert durch denTwentieth-Century-Fox-Film in spezieller Übereinkunft mit Buena Vista Theatrical. Nach dem Theaterstück von Marcelle Maurette in der Adaption von Guy Bolton.
Orchestrierung von Doug Besterman, Vokalarrangements von Stephen Flaherty
und Tanzarrangements von David Chase.
Keyboard-Programmierung von Gerald Landschützer.
In Auftrag gegeben durch Dmitri Bogatschew.
Original-Broadway-Produzenten: Stage Entertainment, Bill Taylor, Tom Kirdahy, Hunter Arnold.
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln.
Premiere Samstag, 10. September 2022, 19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater
Preview Freitag, 9. September 2022, 19.30 Uhr
Die nächsten Vorstellungstermine:
13., 19., 23., 28., 30. September, 1., 5., 13., 16., 21., 23., 28. Oktober,
4., 10., 13., 14., 17. November 2022.
Karten unter: https://www.landestheater-linz.at/
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